GEMIBAU investiert 18 Millionen Euro in bezahlbaren Wohnraum

Mittelbadische Baugenossenschaft mit guten Geschäftszahlen und neuen Plänen

 

Die Gemibau ist mit rund 3700 Mitgliedern die größte Baugenossenschaft in Mittelbaden und besitzt mehr als 2700 eigene Wohnungen, von denen sich die meisten in Offenburg, Lahr, Achern und Oberkirch befinden. Daneben verwaltet die Genossenschaft knapp 900 Wohnungen für Dritte. Bilanz zog die Gemibau im Rahmen der Vertreterversammlung. Vorstand Gresens hob die Bedeutung der Baugenossenschaften hervor. Wie kaum eine andere Unternehmensform schaffe sie bezahlbaren Wohnraum und stehe für eine soziale Stadtentwicklung. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie ist die Bedeutung des sicheren genossenschaftlichen Wohnens gewachsen und die "eigenen" vier Wände werden wichtiger als Urlaubsreisen.

Gresens kritisiert
Wohnungswirtschaft und Politik

Deutliche Worte gab es von Gresens erneut zu den aktuellen Entwicklungen in Politik und Wohnungswirtschaft. Nach wie vor liegen die Gestehungszahlen weiter hinter den Bedarfszahlen im Wohnungsbau, der Anteil an Sozialwohnungen im Land schrumpft kontinuierlich und den gegenwärtigen Diskussionen um Mietendeckel, Mietpreisbremse und Enteignungsdebatten wirken sich kontraproduktiv aus. Mit ihren rund 600 eigenen Sozialwohnungen deckt die GEMIBAU in Lahr und Offenburg einen signifikanten Bestand an geförderten Wohnungen ab und ist mit deutlichem Abstand größter Anbieter von geförderten Wohnungen in Mittelbaden. In Offenburg gehören sogar mehr als 50% aller geförderten Wohnungen der GEMIBAU.

Das Ziel: bezahlbarer Wohnraum

"Seit der Gründung vor fast 70 Jahren ist es unser Ziel, unseren Mitgliedern bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Die GEMIBAU beweist immer wieder aufs Neue, dass die Form der Genossenschaft eines der nachhaltigsten und sozial fortschrittlichsten Wirtschaftsmodelle unserer Zeit ist", so Aufsichtsratsvorsitzender Reinhart Kohlmorgen. Mit einer Durchschnittsmiete von 5,45 Euro je Quadratmeter liegt die Gemibau deutlich unter den regionalen Mietniveaus in Südbaden. 98 Prozent der Wohnungen werden für weniger als sieben Euro je Quadratmeter vermietet und knapp 90 % der Wohnungen für weniger als sechs Euro. Trotz "teilweise überzogener Grundstückspreise, massiv steigender Baukosten und endloser Planungs- und Genehmigungsverfahren" erzielte die Baugenossenschaft einen Jahresüberschuss von rund 1,6 Millionen Euro und das trotz gleichzeitig hoher Aufwendungen für Bau- und Modernisierungsmaßnahmen. Die Mitglieder der Genossenschaft erhalten daher eine Dividende auf ihre Genossenschaftsanteile in Höhe von sechs Prozent.

64 neue Wohnungen

In 2019 hat die Genossenschaft knapp 18 Mio. € für Neubau, Modernisierung und Instandhaltung im Bestand aufgewendet - der höchste Wert seit Bestehen der Genossenschaft. Mit diesen Werten befindet sich die GEMIBAU in der Spitzengruppe der Genossenschaften in Baden-Württemberg. Auch für die laufenden Jahre wird ein Schwerpunkt in der Modernisierung der Gebäude liegen, aber auch in weiteren Neubaumaßnahmen. In 2020/21 stehen mehrere Baumaßnahmen an, unter anderem die Fertigstellung von 64 Mietwohnungen, davon 39 geförderte und 15 altengerechte Wohnungen, sowie der Neubau des Verwaltungssitzes am Kronenplatz in Offenburg.
Einige Projekte wurden fertiggestellt. So etwa ein Neubau in Lahr mit 32 Mietwohnungen und einer dreigruppigen Kindertagesstätte, die unter anderem als inklusive Einrichtung durch die gemeinnützige Reha-Südwest betrieben wird. Ebenso ein weiteres Neubauprojekt mit 28 Appartements für die AGJ in Lahr.

Positive Zahlen

Vorstand Peter Sachs erläuterte den Vertretern die sehr erfreulichen Zahlen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung des Jahres 2019. Mit einer Bilanzsumme von mehr als 126 Millionen Euro, einer Eigenkapitalquote von rund 32 Prozent und mehr als 3700 Mitgliedern seit die GEMIBAU für die Zukunft gut aufgestellt. Für 2020 rechnet Sachs ebenfalls mit einem sehr guten Ergebnis. "Wir sind im Zeit- und Kostenrahmen und solide für anstehende Aufgaben aufgestellt. Eine besondere Herausforderung werden die anstehenden Neubauaktivitäten und Modernisierungsprojekte der Genossenschaft sein. Im Rating der Banken steht die GEMIBAU in der Spitzengruppe" so der Vorstand.
Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wurden Martin Kern (Lahr), Christine Mildenberger (Offenburg) und Alfred Schütz (Lahr) für drei Jahre wiedergewählt. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurden Rainer Herrfurth und Claudia Kohnle (beide Offenburg). In der anschließenden konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates wurden der Offenburger Rechtsanwalt Reinhart Kohlmorgen erneut zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates und als Stellvertreter Richard Bruder und Dr. Christoph Jopen gewählt.