Die größte Baugenossenschaft in Mittelbaden besitzt knapp 2800 eigene Wohnungen, von denen sich die meisten in Offenburg, Lahr, Achern und Oberkirch befinden.
Daneben verwaltet die Genossenschaft rund 900 Wohnungen für Dritte.
Der Vorstandsvorsitzende Dr. Fred Gresens ging im Rahmen seiner Berichterstattung auf das vergangene Jahr 2023 und gab einen Ausblick zu 2024. Besonders hob er die Bedeutung der Baugenossenschaften
hervor, die als Garant für bezahlbaren Wohnraum und für eine sozial ausgewogene Stadtentwicklung stehen. Gerade in den jetzigen schwierigen Zeiten von Wohnungsnot und hohen Kosten hat sich das
Konzept der Wohnungsbaugenossenschaften nicht nur bestätigt, sondern trägt viel zur sozialen
Stabilität in der Region bei.
Kritische Worte zu
Wohnungswirtschaft und Politik
Kritische Worte gab es erneut zu den aktuellen Entwicklungen in Politik und Wohnungswirtschaft. Hauptthema seines Berichtes waren die gegenwärtigen massiv steigenden Baukosten, die stark
ansteigenden Zinsen und die politische Verlässlichkeit. "Es ist noch kein Licht am Ende des Tunnels erkennbar" so Gresens. Der Neubau und die Modernisierungstätigkeiten sind aufgrund der
gegenwärtigen Eckwerte signifikant eingebrochen, trotzdem wird sich die GEMIBAU weiter im Neubau
engagieren.
Mit ihren über 600 eigenen Sozialwohnungen deckt die GEMIBAU in Lahr und Offenburg einen bemerkenswerten Bestand an geförderten Wohnungen; in Offenburg gehören rund 40% aller
geförderten Wohnungen der GEMIBAU.
Trotz erheblicher Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erzielte die Baugenossenschaft einen hohen Jahresüberschuss von über 2 Mio. €. Nach Zustimmung der
Vertreterversammlung kann zum wiederholten Male eine Dividende von 6% an die Mitglieder
ausbezahlt werden.
Das Ziel: bezahlbarer Wohnraum
Mit einer Bilanzsumme von über 157 Mio. €, einer Eigenkapitalquote von über 29 % und knapp 3800 Mitgliedern ist die GEMIBAU das größte Unternehmen der Wohnungswirtschaft in Mittelbaden. "Unser Ziel ist es - wie schon seit der Gründung vor über 70 Jahren - unseren Mitgliedern bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Die GEMIBAU beweist immer wieder aufs Neue, dass die Form der Genossenschaft eines der nachhaltigsten und sozial fortschrittlichsten Wirtschaftsmodelle unserer Zeit ist." so der neue Aufsichtsratsvorsitzender Markus Bruder. Mit einer Durchschnittsmiete von 5,82 €/m² liegt die Gemibau deutlich unter den regionalen Mietniveaus in Südbaden. Über 97 % (!) der Wohnungen werden unter 7 €/m² vermietet und knapp 90 % der Wohnungen unter 6 €/m².
rund 19 Mio. € Invest
in Neubau und Modernisierung
In 2023 hat die Genossenschaft rund 19 Mio. € in Neubau, Modernisierung und Instandhaltung investiert. Mit diesen Werten befindet sich die GEMIBAU wie schon in den vergangenen Jahren in der
Spitzengruppe der Genossenschaften in Baden-Württemberg. Besonders hervorzuheben ist die umfassende Sanierung und Aufstockung des ersten gebauten Gebäudes der GEMIBAU in Offenburg
(Moltkestr.): neben der vollständigen Sanierung der 24 Wohnungen wurden im Rahmen eines zusätzlichen Dachgeschossausbaus 6 neue Wohnungen errichtet. Auch für die laufenden Jahre wird ein
Schwerpunkt in der Modernisierung der Gebäude liegen, aber auch in weiteren Neubaumaßnahmen. Gegenwärtig befinden sich 53 Mietwohnungen und eine 5-gruppigen Kindertagestätte in Lahr in Bau, die
in der 1. Hälfte 2025 fertiggestellt werden sollen.
Vorstand Peter Sachs erläuterte den Vertretern die sehr erfreulichen Zahlen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung des Jahres 2023. Für 2024 rechnet Sachs ebenfalls mit einem guten Ergebnis trotz
der schwierigen Lage der Wohnungswirtschaft. "Wir sind im Zeit- und Kostenrahmen und solide für anstehende Aufgaben aufgestellt. Eine besondere Herausforderung werden die anstehenden
Neubauaktivitäten und Modernisierungsprojekte der Genossenschaft sein im Lichte der steigenden Baukosten und Zinsen. Im Rating der Banken steht die GEMIBAU hervorragend da" so der Vorstand.
Die Vertreterversammlung nahm die gute Ertragslage der Genossenschaft zur Kenntnis. Es wurde der Jahresabschluss 2023 festgestellt, der Geschäftsbericht des Vorstandes und des Aufsichtsrates
genehmigt und Aufsichtsrat und Vorstand entlastet.
Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wurde Markus Bruder für weitere drei Jahre wiedergewählt. Satzungsgemäß wurden Herr Richard Bruder und Herr Dr. Christoph Jopen aus dem Aufsichtsrat
verabschiedet. Beide wurden aufgrund Ihrer langjährigen Tätigkeit im Aufsichtsrat (Dr. Jopen 34 Jahre; Richard Bruder 24 Jahre) mit der Silbernen Ehrennadel des Verbandes baden-württembergischer
Wohnungs- und Immobilienunternehmen ausgezeichnet.
In der anschließenden konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates wurden der Offenburger Unternehmer Markus Bruder als Vorsitzender des Aufsichtsrates bestätigt, neue Stellvertreterin wurde
Frau Dipl.-Ing Christine Mildenberger.