Die größte Baugenossenschaft in Mittelbaden besitzt rund 2750 eigene Wohnungen, von denen sich die meisten in Offenburg, Lahr, Achern und Oberkirch befinden.
Daneben verwaltet die Genossenschaft rund 900 Wohnungen für Dritte. Nächstes Jahr wird die Genossenschaft ihr 75jähriges Jubiläum feiern.
Der Vorstandsvorsitzende Dr. Fred Gresens ging im Rahmen seiner Berichterstattung auf das vergangene Jahr 2024 ein und gab einen Ausblick zu 2025. Besonders hob er die Bedeutung der Baugenossenschaften hervor,
die als Garant für bezahlbaren Wohnraum und für eine sozial ausgewogene Stadtentwicklung stehen. Gerade in den jetzigen schwierigen Zeiten von Wohnungsnot und hohen Kosten hat sich das Konzept der
Wohnungsbaugenossenschaften nicht nur bestätigt, sondern trägt viel zur sozialen Stabilität in der Region bei.
Kritische Worte zu
Wohnungswirtschaft und Politik
Kritische Worte gab es erneut zu den aktuellen Entwicklungen in Politik und Wohnungswirtschaft. Hauptthema seines Berichtes waren die nach wie vor steigenden Baukosten,
die Zinsentwicklung und die politischen Rahmenbedingungen. "Leider hat das Thema Wohnungsbau noch nicht die notwendige Priorität in der Politik bekommen. Jetzt sollen die
Wohnungsbauunternehmen aus dem hinterlassenen Scherbenhaufen von Überregulierung und überzogener Bürgerbeteiligung Meißner Porzellan formen" so Gresens. Die Neubau- und
Modernisierungstätigkeiten sind aufgrund der gegenwärtigen Eckwerte signifikant eingebrochen, trotzdem wird sich die GEMIBAU weiter im Neubau engagieren.
Mit ihren über 600 eigenen Sozialwohnungen deckt die GEMIBAU in Lahr und Offenburg einen bemerkenswerten Bestand an geförderten Wohnungen ab;
in Offenburg gehören rund 38% aller geförderten Wohnungen der GEMIBAU- sie ist damit größter Anbieter.
Trotz anhaltender Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erzielte die Baugenossenschaft einen Jahresüberschuss von über 900 T€.
Nach Zustimmung der Vertreterversammlung kann wieder eine Dividende von 6% an die Mitglieder ausbezahlt werden.
Das Ziel: bezahlbarer Wohnraum
Mit einer Bilanzsumme von rund 154 Mio. €, einer Eigenkapitalquote von über 30 % und ca. 3800 Mitgliedern ist die GEMIBAU das größte Unternehmen der Wohnungswirtschaft in Mittelbaden. "Unser Ziel ist es - wie schon seit der Gründung vor über 70 Jahren - unseren Mitgliedern bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Die GEMIBAU beweist immer wieder aufs Neue, dass die Form der Genossenschaft eines der sozial fortschrittlichsten Wirtschaftsmodelle unserer Zeit ist. Die Genossenschaft steht für regionales Handeln, nachhaltiges Wirtschaften und gelebte Verantwortung." so der Aufsichtsratsvorsitzender Markus Bruder. Mit einer Durchschnittsmiete von 6,03 €/m² liegt die Gemibau deutlich unter den regionalen Mietniveaus in Südbaden. Über 88 % (!) der Wohnungen werden unter 7 €/m² vermietet.
rund 16,2 Mio. € Invest
in Neubau und Modernisierung
In 2024 hat die Genossenschaft rund 16,2 Mio. € in Neubau, Modernisierung und Instandhaltung investiert. Mit diesen Werten befindet sich die GEMIBAU wie schon in den vergangenen Jahren
in der Spitzengruppe der Genossenschaften in Baden-Württemberg. Auch für die laufenden Jahre wird ein Schwerpunkt in der Modernisierung der Gebäude liegen, aber auch in weiteren Neubaumaßnahmen.
Gegenwärtig befinden sich 53 Mietwohnungen und eine 5-gruppige Kindertagestätte in Lahr kurz vor der Fertigstellung.
U.a. werden dort über 50% der Wohnungen öffentlich gefördert sein; ein Wert, den man sonst kaum in Baden-Württemberg finden wird. Abgeschlossen wurde die Modernisierung und Erweiterung des ersten
gebauten GEMIBAU-Gebäudes in der Moltkestraße in Offenburg mit 30 Wohnungen; begonnen wurde u.a. mit der Fassadensanierung der Hochhäuser in der Altenburger Allee und der Modernisierung und Erweiterung
eines Wohnungsgebäudes in Herbolzheim in der Vogesenstraße.
Vorstand Peter Sachs erläuterte den Vertretern die guten Zahlen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung des Jahres 2024.
Für 2025 rechnet Sachs ebenfalls mit einem guten Ergebnis trotz der schwierigen Lage der Wohnungswirtschaft. "Wir sind solide für anstehende Aufgaben aufgestellt.
Eine besondere Herausforderung werden die anstehenden Neubauaktivitäten und Modernisierungsprojekte der Genossenschaft sein vor dem Hintergrund der Baukosten- und Zinsentwicklung".
Die Vertreterversammlung nahm die gute Ertragslage der Genossenschaft zur Kenntnis. Es wurde der Jahresabschluss 2024 festgestellt,
der Geschäftsbericht des Vorstandes und des Aufsichtsrates genehmigt und Aufsichtsrat und Vorstand entlastet.
In der anschließenden konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates wurden der Offenburger Unternehmer Markus Bruder
als Vorsitzender des Aufsichtsrates und die Architektin Christine Mildenberger als Stellvertreterin bestätigt.